Traditionsgaststätte Rindsholm Kro schließt nach 35 Jahren – Zukunft der Gedenkstätte gesichert
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Rindsholm Kro vor dem Aus: Ein Kapitel dänischer Geschichte schließt seine Tore
Eine der ältesten Gaststätten Dänemarks, die Rindsholm Kro bei Viborg, blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Nachdem Hanne und Frode Hansen das Traditionshaus 35 Jahre lang geführt haben, sind sie nun gezwungen, ihr Lebenswerk aufzugeben. Diese Entscheidung markiert das Ende einer Ära, nicht nur für die Familie Hansen, sondern auch für die vielen Gäste und Veteranen, die dieses Haus und seine besondere Atmosphäre schätzten.
Eine Gedenkstätte für gefallene Soldaten
Vor zwei Jahrzehnten initiierte das Ehepaar Hansen die Schaffung einer Gedenkstätte in der Gartenanlage der Gaststätte. Diese Gedenkstätte, die an gefallene Soldaten erinnert, hat sich schnell zu einem bedeutenden Ort für Veteranen und Angehörige entwickelt. Alljährlich am 4. Juli fand hier eine feierliche Kranzniederlegung statt, bei der Vertreter des dänischen Militärs und der Polizei die Verehrung der Opfer und deren Familien zum Ausdruck brachten.
Personalprobleme setzen dem Betrieb ein Ende
Hanne Hansen erklärt die schwierige Entscheidung, den Betrieb zu schließen, mit einem akuten Personalmangel: „Unsere Köche haben unerwartet gekündigt, und es ist uns schlichtweg nicht möglich, neues Personal zu finden.“ Ihr Mann Frode Hansen, der inzwischen 78 Jahre alt ist, ergänzt: „Ohne entsprechende Unterstützung können wir die Gaststätte nicht weiterführen.“
Eine persönliche Verbindung zur Militärhistorie
Frodes Verbundenheit zum Militär und zu den Soldaten reicht weit zurück. In seiner Jugendzeit war er als Flugzeugmechaniker in England tätig und diente während des Vietnamkrieges in der australischen Armee. Diese prägenden Erfahrungen führten dazu, dass er ein tiefes Mitgefühl für Soldaten und deren Opfer entwickelte, was schließlich zur Einrichtung der Gedenkstätte in der Gastgarten der Gaststätte führte.
Zukunft der Gedenkstätte gesichert
Auch wenn der Gasthausbetrieb endet, wird die Gedenkstätte selbst fortbestehen. Eine eigens dafür gegründete Stiftung hat die Verantwortung für die Pflege und den Erhalt des Geländes übernommen. Jens Fjordbak Søndergaard, ein Veteran, der im Balkankonflikt schwer verwundet wurde und heute Vorsitzender des Unterstützungsvereins der Gedenkstätte ist, äußerte sich dazu: „Es ist ein großer Verlust, dass Hanne und Frode Hansen die Gaststätte verlassen. Frode hat es sich zur Aufgabe gemacht, sich persönlich um die Besucher zu kümmern, mit ihnen zu sprechen und oft auch ihre Tränen zu teilen.“
Eine jahrhundertealte Tradition endet
Die Rindsholm Kro kann ihre Geschichte bis ins Jahr 1315 zurückverfolgen, als sie unter der Regentschaft von König Erik Menved als Fährgasthaus errichtet wurde. Über die Jahrhunderte hat sie viele historische Ereignisse überdauert und ist zu einem wichtigen kulturhistorischen Ort geworden. Aktuell gibt es Verhandlungen mit potenziellen Käufern, die den Betrieb fortführen könnten. Doch ob und wann die Gaststätte wieder öffnet, bleibt ungewiss.
Die Schließung der Rindsholm Kro ist nicht nur das Ende einer lokalen Institution, sondern auch ein erheblicher Verlust für die Gemeinschaft der Veteranen und deren Angehörige. Sie hinterlässt eine Lücke, die die Erinnerungen und die Bedeutung des Ortes noch deutlicher hervortreten lassen.