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Protest in Thyborøn: Bürger fordern Ende der Chemieabwassereinleitung in Nordsee

29.06.2024 20:30:10 | Thyborøn, Mitteljütland
© Dänemark.Guide: Das Bild wurde mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI) auf Basis des Textes erstellt. Es spiegelt nicht unbedingt die reale Situation wieder.

In Thyborøn protestieren Bürger gegen die Einleitung von Chemieabwässern in die Nordsee durch die FMC Corporation, fordern rasches Handeln der Behörden.

Ein erheblicher Umweltprotest hat heute die Strände von Thyborøn in Dänemark erfasst. Fast hundert Menschen, darunter Kinder, Erwachsene, Surfer und Mitglieder der Danmarks Naturfredningsforening (Dänische Gesellschaft für Naturschutz), versammelten sich, um gegen die Einleitung von giftigen Substanzen ins Meer vorzugehen. Diese Aktion wurde durch zunehmende gesundheitliche Beschwerden und wachsende Besorgnis über die zukünftige Nutzung der Küstengewässer ausgelöst.

Auslöser der Proteste: Gesundheitliche Beschwerden

Nikolai Sørensen, Küstentechniker und Initiator der Proteste, berichtete von eigenen negativen Erfahrungen. Nach einer Surftour südlich von Thyborøn, nahe der Abwassereinleitungsstelle der Chemiefirma FMC Corporation (ehemals Cheminova), litt er an schwerem Husten. Sørensen erklärte, dass nicht nur er, sondern auch weitere Surfer in der Region gesundheitliche Beschwerden erlitten hätten. Diese Vorfälle veranlassten ihn, die Protestaktionen zu organisieren.

Demonstrative Aktionen am Strand

Ein Höhepunkt des heutigen Tages war eine symbolische "Paddle-Out"-Aktion, bei der Surfer im Meer eine geschlossene Formation bildeten und lautstark Wasser spritzten, um auf die Umweltproblematik aufmerksam zu machen. In der Menge befanden sich auch jüngere Demonstranten wie der 14-jährige Martin Sell, der neunjährige Birk Thilkjær Ditlevsen und der fünfjährige Theo Vidbæk, die alle zusammen mit ihren Familien und Freunden ihre Unterstützung zeigten.

Überhöhte Chemikalienwerte im Meer

Im Zentrum der Vorwürfe steht die FMC Corporation, die, so die Demonstranten, weiterhin gereinigtes Abwasser in Vesterhavet (Nordsee) einleitet, das gefährliche chemische Rückstände enthält. Diese Praxis verstößt gegen aktuelle EU-Umweltvorschriften. Dennoch operiert das Unternehmen aufgrund einer veralteten Umweltgenehmigung aus dem Jahr 2006 weiterhin legal. Die Verzögerungen bei der Neubeurteilung der Genehmigungen durch die dänische Umweltbehörde haben dazu geführt, dass diese überfällige Umweltprüfung bislang nicht durchgeführt wurde.

Aufforderung zum politischen Handeln

Kristian Tikjøb Olsen von der Danmarks Naturfredningsforening betonte die Dringlichkeit der Situation und kritisierte die bisherige Untätigkeit des Umweltministeriums. Er forderte ein schnelles Handeln, um die Einleitung von Schadstoffen unverzüglich zu stoppen. Eine kürzlich eingerichtete Taskforce des Ministeriums soll jetzt die Überprüfung der Umweltgenehmigungen beschleunigen, doch nach Ansicht der Demonstranten hätte diese Initiative viel früher erfolgen müssen.

Offizielle Reaktionen und zukünftige Schritte

Auf Anfrage lehnte die FMC Corporation eine Stellungnahme ab. Ebenso verwiesen das Umweltministerium und die umweltpolitische Sprecherin der Sozialdemokratischen Partei, Anne Paulin, lediglich auf die Einrichtung der Taskforce. Für Sørensen und die anderen Teilnehmer des Protests bleibt dies jedoch unbefriedigend. Sie fordern konkrete und schnelle Maßnahmen zum Schutz der dänischen Küste und der Gesundheit der Menschen, die das Meer nutzen.

Zusammenfassung und Ausblick

Die heutigen Proteste in Thyborøn werfen ein kritisches Licht auf die Einleitung von Industrieabwasser in dänische Gewässer und die verzögerte Reaktion der Behörden. Die beteiligten Bürger und Organisationen hoffen nun, dass ihre Aktionen den notwendigen Druck erzeugen, um entscheidende Veränderungen durchzusetzen und die Einhaltung der Umweltvorschriften zu gewährleisten. Bis dahin bleibt die Sorge um die Sicherheit und Sauberkeit der dänischen Küstengewässer ein drängendes Thema für viele Dänen und Besucher gleichermaßen.