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Gefahr für Skjern Å: Möglicher Fangstopp bedroht Lachsfischer und lokale Wirtschaft

02.07.2024 20:40:10 | Skjern, Mitteljütland
© Dänemark.Guide: Das Bild wurde mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI) auf Basis des Textes erstellt. Es spiegelt nicht unbedingt die reale Situation wieder.

Probleme am Hestholm Sø könnten zu einem Lachsfangverbot in der Skjern Å führen und lokale Wirtschaft und Angeltourismus massiv beeinflussen.

Dunkle Wolken ziehen über das Skjern Å-Lachsfischen auf

Das ohnehin schon stark bedrängte Lachsfischen im dänischen Fluss Skjern Å steht vor einem möglicherweise drastischen Einschnitt. Zunehmende Probleme an der angrenzenden Hestholm Sø könnten dazu führen, dass ein langanhaltendes Verbot für das Mitnehmen der begehrten Fische eingeführt wird. Die Situation spitzt sich zu, da drei Viertel des Flusswassers derzeit in den See abfließen und zahlreiche Lachse dorthin gelangen, wo sie von Räubern wie Kormoranen und Hechten bedroht sind.

DTU Aqua, ein renommiertes Institut für Meeresforschung in Silkeborg, hat in diesem Zusammenhang alarmierende Vorschläge gemacht. Professor Anders Koed vom DTU Aqua betont, dass ohne eine dauerhafte Trennung des Sees vom Fluss ein vollständiges Mitnahmeverbot für Lachse notwendig werden könnte. Diese enttäuschende Entwicklung könnte weitreichende Auswirkungen auf lokale Geschäfte haben, darunter der Supermarkt Min Købmand in Borris, dessen Umsatz während der Angelsaison zu 20 Prozent von Anglern abhängt.

Diese Vorschläge kommen nicht aus dem Nichts. Die Skjern Å Vereinigung hat bereits freiwillig ein temporäres Verbot des Lachsmitnehmens verhängt, was zu einem merklichen Rückgang der Angleraktivität geführt hat. Allan Nielsen, Geschäftsmann in Borris, berichtet, dass 80 Prozent der Buchungen für Anglerunterkünfte storniert wurden.

Die Lage verschlimmert sich aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Die Ringkøbing-Skjern Kommune ist zwar gewillt, die notwendigsten Reparaturen an den Dämmen vorzunehmen, wird jedoch durch das Skjern Å-Gesetz daran gehindert. Diese Gesetzgebung beeinträchtigt die Fähigkeit der lokalen Verwaltung, schnell auf die Umweltproblematik zu reagieren.

Aufgrund dieser angespannten Situation hat sich auch die Politik eingeschaltet. Anne Paulin, umweltpolitische Sprecherin der Sozialdemokraten, hat das Thema auf die Tagesordnung gesetzt und plant, es nach der Sommerpause mit dem Umweltministerium zu besprechen. Paulin unterstreicht die Bedeutung der Lachse sowohl für das Ökosystem als auch für die lokale Wirtschaft und hofft auf eine baldige Lösung.

Kenny Frost von Laksens Hus, einem Besucherzentrum für Lachsangeln, sieht die möglichen Auswirkungen eines Mitnahmeverbots gelassen. Er vertraut darauf, dass die Angler auch weiterhin in der Region fischen werden, solange das Prinzip "Catch & Release" – das Zurücksetzen der gefangenen Fische – erlaubt bleibt. Frost betont, dass viele internationale Angler ohnehin daran gewöhnt sind, ihren Fang nicht mitzunehmen, und glaubt fest daran, dass sich die Aktivität an der Skjern Å wieder normalisieren wird.

Die Probleme am Hestholm Sø sind ein Katalysator für die derzeitigen Lachsbestandsprobleme, aber nicht die einzige Ursache. Laut Anders Koed sind dringend Maßnahmen erforderlich, um das fragile Gleichgewicht im Skjern Å-System zu wahren. Der Professor stellt klar, dass die Kosten für notwendige Reparaturen im Verhältnis zu anderen Umweltinvestitionen in der Region gering sind – es sei also keine Frage des Geldes, sondern des politischen Willens, die notwendigen Schritte einzuleiten.

Die nächsten Wochen und Monate werden entscheidend sein, ob die lokalen Behörden, die Umweltministerien und die betroffenen Gemeinschaften eine Lösung zur Rettung des Lachsfischens im Skjern Å finden können. Mit einer koordinierten Anstrengung besteht Hoffnung, dem Fluss und seiner Flora und Fauna eine nachhaltige Zukunft zu sichern.