Familie Byø lässt auf Hjerl Hede dänische Geschichte lebendig werden
Inmitten des lebendigen Freilichtmuseums Hjerl Hede in der Nähe von Sevel, Dänemark, finden sich Anny und Frans Byø aus Fårvang auch dieses Jahr wieder ein, um Teil der historischen Darstellungen zu sein. Seit 2006 verbringen die beiden regelmäßig eine Woche in diesem kulturellen Schatz, der Besucher in die dänische Vergangenheit entführt.
In dieser besonderen Woche sind sie nicht alleine: Anny und Frans haben ihre Enkelkinder Emile (13) und Nanna (10) mitgebracht, die sich für die Zeitreise in die Vergangenheit bereitmachen. Kaum angekommen, beginnt für die Mädchen das Abenteuer mit der Anprobe historischer Kostüme. Als Schülerinnen der Dorfschule aus dem Jahre 1820 schlüpfen sie in wollene Kleider und erleben den Unterrichtsbeginn mit dem traditionellen Gebet, dem „Fadervor“.
Anny, die ursprünglich als Kindergärtnerin arbeitete, hat seit ihrem Einstieg als „Bagerjomfru“ auf Hjerl Hede viele verschiedene Rollen übernommen. In diesem Jahr demonstriert sie alte Handwerkstechniken und lädt die Besucher ein, selber einmal Hand anzulegen. „Es ist, als ob die Zeit stehen bleibt, wenn wir hier sind“, erklärt sie.
Ihr Ehemann Frans, der gelernte Bäcker, ist im historischen Bäckereibereich des Museums zu finden. Bereits um sechs Uhr morgens beginnt er, die Öfen anzuheizen und traditionelle Backwaren herzustellen. Ursprünglich als Berater für Bäckereien unterwegs, entdeckte Frans durch eine zufällige Begegnung mit einem Kollegen die Möglichkeit, seine Expertise im Freilichtmuseum einzubringen.
Die Verbindung zu Hjerl Hede ist für die Familie Byø zu einer jahrelangen Tradition geworden. Neben der sommerlichen Woche beteiligt sich Frans auch im Dezember, wenn das Museum während der Weihnachtszeit die historische Vergangenheit lebendig werden lässt.
Nanna und Emile sind ebenfalls keine Unbekannten im Freilichtmuseum. Nanna verbringt dieses Jahr bereits zum dritten Mal eine Woche mit ihren Großeltern auf Hjerl Hede, während es für Emile sogar das vierte Jahr ist. Die Begeisterung der Kinder ist ungebrochen. „Es ist so gemütlich hier. Ich kann mir gut vorstellen, wenn ich erwachsen bin, meine eigenen Enkelkinder mitzubringen“, sagt die 13-jährige Emile.
Das Engagement der Byøs trägt dazu bei, dass Besucher des Museums einen anschaulichen und lebendigen Eindruck vom Alltagsleben vergangener Zeiten bekommen. Besonders für deutsche Touristen bietet Hjerl Hede eine spannende Möglichkeit, mehr über die dänische Kultur und Geschichte zu erfahren, eingebettet in eine wunderschöne Umgebung, die durch authentische Rekonstruktionen und leidenschaftliche Darsteller zum Leben erweckt wird.
Der Beitrag der Familie Byø zum kulturellen Erbe Dänemarks ist nicht nur eine persönliche Leidenschaft, sondern auch ein bedeutender Beitrag zur kulturellen Bildung und zum Erhalt alter Handwerkstraditionen. Ein Besuch auf Hjerl Hede ist daher nicht nur eine Reise in die Vergangenheit, sondern auch eine Begegnung mit Menschen, die diese Vergangenheit mit Hingabe und Liebe lebendig halten.
